Impulse

 

 

Gedanken für November 2024
von Max Valtingojer

 

Ende November endet das Kirchenjahr. Im Hinblick auf das Geschehen rund um uns herum, könnte die Meinung entstehen, das religiöse Leben in unserer nahen Umgebung verliert immer mehr an Bedeutung und endet irgendwann. Zudem werden wir mit unserer eigenen Sterblichkeit konfrontiert.
Das Monat November bietet aber auch die Möglichkeit sich zu besinnen und an unsere Glaubenspioniere, Seelsorger und Seelsorgerinnen zu denken, die uns bereits vorauf gegangen sind. Ob zu Beginn des Monats November oder am Ende des Monats, es gibt es in den christlichen Konfessionen besondere Tage, wo wir dazu aufgerufen werden innezuhalten und über das vergangene, das derzeitige und zukünftige Leben uns ernsthaft Gedanken zu machen. Bestimmt werden uns dabei Personen in den Sinn kommen, die für viele Lichtpunkte in unserem Dasein gesorgt haben. Sind die Bemühungen dieser Menschen umsonst, vielleicht mittlerweile unbrauchbar geworden oder dienen diese ehrenvollen Personen für uns als Vorbilder am christlichen Glauben festzuhalten?
Wenn das alte Kirchenjahr bald endet, möchten wir nicht nur an den Erinnerungen im Glaubensleben festhalten, sondern wollen auch dem neuen Kirchenjahr mit Freude und Begeisterung entgegen gehen und mit der gleichen Zuversicht und Liebe zu Jesus Christus unseren Glauben leben, wie es unsere Vorfahren Jahr für Jahr praktiziert und vorgelebt haben.

In christlicher Verbundenheit
Max Valtingojer

 


Gedanken für Oktober 2024
von Dr. Karola Czernohaus

Mein Herz ist voller Dankbarkeit über die Früchte an den Bäumen im Herbst.
Danken schützt vor Wanken und Loben zieht nach oben.

Nun danket alle Gott
Jesus Sirach 50, 24-26
Martin Rinckarts *24. 4. 1586 – 1649

Nun danket alle Gott mit Herzen Mund und Händen,
der große Dinge tut an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an
unzählig viel zugut bis hierher hat getan.

Der ewig reiche Gott                               Lob, Ehr und Preis sei Gott
woll uns bei unserm Leben                    dem Vater und dem Sohne
ein immer fröhlich Herz                          und dem, der beiden gleich
und edlen Frieden geben                        im höchsten Himmelsthrone,
und uns in seiner Gnad                           dem dreimal einen Gott,
erhalten fort und fort                              wie es ursprünglich war,
und uns aus aller Not                               und ist und bleiben wird
erlösen hier und dort                               jetzt und immerdar!

Verfasst hat dieses Lied Pfarrer Martin Rinckart aus Eilenburg in Sachen-Anhalt.
Er wirkte als Pfarrer mitten in den Schrecken und Nöten des“ 30-jährigen Krieges“ im 17. Jhd.
Im Winter 1639 versuchte der schwedische Oberstleutnant von der Bevölkerung die unerhörte Summe von 30.000 Talern zu erpressen. Andernfalls soll die Stadt geplündert und niedergebrannt werden.
Pfarrer Rinckart ließ die Glocken läuten und versammelte seine Gemeinde in der Kirche: Kommt! Bei Menschen finden wir kein Gehör und keine Gnade. Lasst uns Zuflucht zu Gott nehmen und zu ihm flehen.
Sie knieten vor Gott nieder flehten und sangen dieses und andere Glaubenslieder zur Ehre Gottes mit der Bitte um sein Eingreifen. Gott hat die Herzen der Schweden bewegt. Zunächst ermäßigten sie die Forderung auf 2.000 Gulden, und noch ehe die Verhandlungen über die Zahlung endgültig abgeschlossen waren, mussten die schwedischen Truppen in Eile abziehen.
Martin Rinckart hat den „Westfälischen Frieden“ 1648 noch erlebt

Sein Lebensmotto: MVSICA „mein Vertrauen steht in Christus allein“

Dr. Karola Czernohaus

 

 

 

 

 


Gedanken für September
von Dr. Michael Plank

Früchte der Natur:
Nehme ich gerne an in Vorfreude zum Genuss
Früchte der Natur:
Sind nicht immer schön perfekt haben auch ihre Makel
Früchte der Natur:
Esse ich mit Bedacht indem ich Ungesundes entferne
Bin nicht auch ich eine „Frucht der Natur“?
Bin weder makellos perfekt noch handle ich immer gesund?
Und trotzdem kommt ein „Danke!“ aus meinem Mund:
Für das Gute und
Dass Gott mich liebt wie ich bin und mich erneuern will
Und ebenso die ganze Schöpfung mit Ausblick ins Paradies …

 


Gedanken für August
von Dr. Matthias B. Lauer

1. Lobt Gott in allen Landen
und lasst uns fröhlich sein:
Der Sommer ist vorhanden,
die Sonne gibt hellen Schein,
der Winter ist vergangen,
das Felde ist voller Frücht,
die wir von Gott empfangen,
wie man vor Augen sieht.

2. Herr, gib durch deinen Segen
den lieben Sonnenschein,
dazu den sanften Regen,
die Du uns schaffst allein.
Die Frücht im Feld vermehre,
behüt vor Reif und Schloß
und allem Unheil wehre,
Dein Güt und Macht ist groß.

3. Gib uns auch hier auf Erden
die geistlich Sommerzeit,
dass uns bei den Beschwerden
Dein Hilf stets sei bereit,
damit wir willig tragen
all Trübsal, Angst und Not
und endlich nicht verzagen,
wenn uns hinreißt der Tod.

4. Füll unser Herz mit Freuden
durch Wohltat mancherlei,
dass uns nichts möge scheiden
von Deiner Gnad und Treu,
solange wir sind auf Erden,
bis wir vor Deinem Thron
einst ewig selig werden,
empfang’n die Ehrenkron.

Mit dem Sommerlied des barocken Kirchenlieddichters Martin Behm (1557 – 1622)) dürfen wir uns alle zum hochsommerlichen August eine gute und inspirierende „geistlich Sommerzeit“ zusprechen.


 

 

 

Gedanken für Juli
von Mag.a Manuela Mayr BEd


In unserer digitalisierten Zeit laden wir ständig irgendwelche Geräte auf, das ist Normalität. Handy, Uhren, Tablets, Laptops, Navis, Autos usw., alles braucht Energie und wir sorgen dafür, dass die Geräte genügend haben.

Darüber vergessen wir zu oft, dass auch wir „Akkus“ haben, die aufgeladen werden müssen. Die Sommerzeit ist die Zeit, um die eigenen Akkus wieder aufzuladen. Damit ist gemeint, dass der Urlaub nicht nur Stress sein soll. Er soll uns auch die Möglichkeit geben zur Ruhe zu finden. Entspannen bei einem guten Buch, ein kühles Getränk in der frischen Luft genießen, eine belebende Wanderung, um die Natur zu erleben, eine fremde Stadt in Ruhe zu erkunden und vieles mehr.

Sammeln wir in diesen Tagen Eindrücke, Erlebnisse, Freude und Wärme, um in der kälteren Jahreszeit davon zu zehren. Lasst uns unsere menschlichen Akkus aufladen!

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Sommer!


Gedanken für Juni
von Pfr. Rainer Dahnelt

90 Jahre Barmer Theologische Erklärung – ein wichtiger Bekenntnistext auch im ökumenischen Kontext

Nachdem im Jänner 1933 Adolf Hitler in Deutschland die politische Macht ergriffen hatte, versuchte er die evangelische Kirche in Deutschland “gleichzuschalten” und zu einer völkisch-nationalen Gemeinschaft umzubauen, in der z.B. Juden, die zu Christen geworden sind, keinen Platz mehr gehabt hätten. Viele evangelische Christen unterstützen dieses Unterfangen aktiv oder nehmen es zumindest hin.
Dagegen formiert sich Widerstand: Am 31. Mai 1934 verabschiedet konstituierende Synode der “Bekennenden Kirche” im Wuppertaler Stadtteil Barmen sechs scharfe Thesen.
Eine von ihnen lautet:
„Jesus Christus spricht: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener. (Mt 20,25.26)
Die verschiedenen Ämter in der Kirche begründen keine Herrschaft der einen über die anderen, sondern die Ausübung des der ganzen Gemeinde anvertrauten und befohlenen Dienstes.
Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und dürfe sich die Kirche abseits von diesem Dienst besondere, mit Herrschaftsbefugnissen ausgestattete Führer geben und geben lassen.“
Die Barmer theologische Erklärung wurde auch im ökumenischen Rat der Kirchen rezipiert. In den evangelischen Kirchen A. B. und H. B. in Österreich gilt sie als verbindliches Zeugnis für ihren Dienst.
Ich denke, dass es immer wieder gut ist, sich auf die Wurzeln der Kirche in Jesus Christus zu besinnen und sich warnen zu lassen, wenn falsche Stimmen und Einflüsse in den Glauben eindringen.
Die ersten fünf Thesen und viele weitere Informationen zur Barmer theologischen Erklärung finden sich z.B. auf wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Barmer_Theologische_Erkl%C3%A4rung

Ihr Pfr. Rainer Dahnelt, Evang. Auferstehungskirche Innsbruck

 

Bilder: “Ja-Sager und Nein-Sager“ – Denkmal der Wuppertaler Bildhauerin Ulle Hees, Bild: kiho-wuppertal

 

 

 


Gedanken für Mai
von Max Valingojer

Pfingsten

Im Monat Mai sind einige Feiertage im Kalender angegeben:
Für uns Christen sind natürlich die Feiertage um das Pfingstfest von besonderer Bedeutung.
Der Festinhalt dieser Feiertage ist die Sendung des Geistes Gottes zu den Jüngern Jesu und seine bleibende Gegenwart in der Christenheit.
Mit dem Empfang des Geistes Gottes dürfen auch wir als Nachfolger von Jesus Christus die bleibende Gegenwart Gottes erfahren und bemühen uns in seinem Sinn unser Leben auszurichten.
Vom letzten Pfingstfest sind etliche Monate und Tage verstrichen und nun stehen wir erneut vor dieser Festlichkeit.
Wie werde ich das kommende Pfingstfest begehen? Hat der Geist Gottes in meinem Dasein eine Schwächung erfahren, hat der Geist Gottes in mir an Bedeutung verloren oder sind die Reserven der bleibenden Kraft des Geistes Gottes schon verloren gegangen?  Diese Fragen beschäftigen mich, wenn ich schon jetzt meine Gedanken an das Pfingstfest ausrichte.
Gerne stimme ich daher im Sinn in das Kirchenlied mit ein, „Komm, heil`ger Geist erfülle mich mit deiner Liebe ewiglich, du Geist der ersten Liebe“.
Ich hoffe daher, dass die Liebe von Jesus Christus auch mich wieder neu befüllt, ich daraus ausreichend Kraft, Trost, im Glauben Geborgenheit und Orientierung finden darf, und es nicht nur bei einem kurzen zeitlichen Aufblühen wie bei einer Pfingstrose bleibt.

Ein gesegnetes Pfingstfest.

Max Valtingojer

 
 
 

 

Gedanken für April
von Dr. Karola Czernohaus

Geh aus, mein Herz und suche Freud in dieser lieben Frühlingszeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.

Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide; Narzissen und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide

Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen. Ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen.

Paul Gerhardt (1607-1676) EGB 371,1,2;8

Diese Verse drücken meine Stimmung in dieser prachtvollen Frühlingszeit aus.

 
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 


Gedanken für März 2024
von Dr. Michael Plank

In diesem Foto leuchten Übergänge auf,
die uns an die Wege vom Winter zum Frühjahr erinnern:
das Glashaus verspricht den Übergang vom Winterweiß zur Blumenpracht,
die Kirche verspricht den Übergang von der Fastenzeit zu Ostern hin,
das Abendlicht verspricht den Morgen,
der weite Horizont befreit von Enge,
Hoffnung lebt vom Vertrauen ins guttuende Gutwerden.

Michael Plank


 

 

Gedanken für Februar 2024

von Mag.a Manuela Mayr

Im Buch Kohelet Kapitel 3 geht es darum, dass alles seine Zeit hat.
Dieser Text inspirierte mich zu den nächsten Zeilen.

Die Zeit der Vorbereitung auf die Geburt Jesu ist vorbei.
Es ist Zeit sein Dasein in dieser Welt wahrzunehmen.

Die Zeit des Kekse Essens und übermäßigen Feierns ist vorbei.
Es ist Zeit wahrzunehmen, dass nicht alle die Feiertage in Völlerei verbringen.

Die Zeit der dunkelsten Tage ist vorbei.
Es ist Zeit das Licht wahrzunehmen und weiterzugeben.

Die Zeit des Alten und Vergangenen ist vorbei.
Es ist Zeit sich Aufzumachen in das Neue und unbekannte.

Die Zeit des Wartens ist vorbei.
Es ist Zeit aufzubrechen und loszugehen.

Lassen wir uns mitreisen in diese neue, ungewisse und doch wunderschöne Zeit!



 

 

 

 

 

Wir haben bereits die Schwelle des Jahres 2020 überschritten. Niemand konnte den Übergang vom alten ins neue Jahr aufhalten. Die Zeit drängt unaufhaltsam vorwärts. Die Frage „Wie werden sich die Verhältnisse entwickeln?“ kann keiner von uns schlüssig beantworten; dies ist uns heute noch verborgen, der Schleier des Geheimnisses liegt auf der Zukunft.

Heißt das nun, dass wir uns beklommen, unsicher und voller Angst in den kommenden Zeitabschnitt begeben müssen? Nein! Wenn wir im einzelnen die verschiedenen Verhältnisse, die wir erleben werden müssen, auch nicht kennen, so ist uns dennoch nützliches und wertvolles bekannt, auf das wir uns in den zukünftigen Tagen und Monaten unbedingt stützen und verlassen dürfen.
Worum handelt es sich denn?

Der tröstliche Beistand von Jesus Christus wurde mit seiner letzten Zusage zu seinen Jüngern auch für unsere Zeit unverrückbar, nicht abänderbar und bleibend überliefert:
Ich bin bei euch – alle Tage bis zum Ende der Welt (Mt 28, 20)

Wenn wir die Zukunft aus diesem Blickwinkel betrachten, wird die vor uns liegende Zeit mit seinem Beistand ein gangbarer Weg in den kommenden Zeitabschnitt. Deshalb schreiten wir ermuntert von der Zusage von Christus erleichtert in das neue Jahr.

Mit herzlichen Glück- und Segenswünschen
Max Valtingojer

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